Digitalisierung kann zum Schlüssel werden, um unsere Städte lebenswerter zu machen. Wir können den Verkehr besser steuern, Behördengänge effizienter machen und die Energieversorgung dezentralisieren.
Gunar Schmidt (Stadtwerke Jena Netze) erzählt von der wachsenden IT-Branche in Jena und, dass dort sehr große Player ihre Werke ausbauen. „Es kommen immer mehr Menschen, die Arbeitsplätze suchen und die auch finden. Und die brauchen ein geeignetes Lebensumfeld“, sagt Schmidt. Deswegen entstand die Idee, eine Art Smart Village in der Peripherie zu bauen.
Laut Julia Exner (OTIS) ist es ganz wichtig, sich zu fragen, ob die Bürger das auch wollen und zusammen mit den Menschen Projekte voranzutreiben. „Das Ziel sollte nicht sein, dass nur die Wirtschaft oder die Stadt an den Smart Cities bauen, sondern auch die Bürger, Kommunen und die private Wirtschaft mit eingeschlossen wird. Wir sind da alle voneinander abhängig.“
Die Frage stellt sich auch: Was ist eigentlich eine Smart City? „Aus meiner Sicht ist das die Digitalisierung und Erneuerung von bestehenden Infrastrukturen, die besser werden“, sagt Exner. Ihrer Meinung nach sind Smart-City-Projekte in Tel Aviv und Paris Vorbilder, da die Entwickler dort die Bürger direkt befragen und diese auch ihr Feedback abgeben, was sie wollen und was nicht. „Am Ende des Tages ist das entscheidend, dass man eine gemeinsame Illusion hat und früh gemeinsam an den Tisch kommt.“
Deutschland hinkt hinterher
Achim Himmelreich (Vize-Präsident BVDW) deutet an, dass bisher in der Diskussion nur Städtenamen im Ausland gefallen sind und keine aus Deutschland. Woran liegt das?
Conrad Wrobel: „Es geht in Deutschland überlegter und langsamer zu. Die größte Herausforderung ist es, im Kopf umzuschalten, dass wir digitaler werden müssen, um Prozesse zu optimieren und aus Erfahrungen zu lernen.“ In Deutschland haben Smart Cities noch nicht den Stellenwert erreicht, wo die regionale Politik aktiv wird und das interessant findet.
Laut Schmidt braucht es erfolgreiche Projekte. „Erst durch Erfolg wird etwas vorangehen. Projekte müssen zu Ende gebracht werden und Erkenntnisse gewonnen werden.“
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