Die Keynote von Hubspot-CEO Brian Halligan ist eines der Highlights der #Inbound19. Nicht nur weil der Hubspot-CEO jede Ansprache würzt mit kleinen Einblicken in sein Privatleben, sondern auch weil er sich gerne selbst-ironisch präsentiert. Zum Beispiel als Spiderman. Denn durch einen kleinen Biss konnte der Superheld schließlich fortan an Decken krabbeln und Hauswänden hochlaufen – Disruption. Und genau darum ging es in Halligans Keynote am gestrigen Tag: eine neue Spezies von Disruptoren.
Wie das gelingt erklärt @bhalligan anhand fünf einfacher „genetischer“ Anpassungen:
Während etablierte Unternehmen darauf achten, dass vor allem ihr Produkt am Markt ankommt, sollten Disruptoren, darauf achten, das Kunden die beste Erfahrung machen. Als Beispiel nennt er Carvana, ein Autohaus, dass in den USA den Gebrauchtwagenverkauf revolutioniert hat.
Während viele Unternehmen immer noch als Modell für ihr Marketing den Marketin-Funnel heranziehen, orientiert sich Halligan an Jeff Bezos Windrad – Flywheel. Das Ziel ist nicht, einen Prozess zu starten, der mit dem Kauf endet, sondern Kunden in einem fortlaufenden Kreislauf zu halten. Die Grundprinzipiel sind Attract – Engage – Delight. Paradebeispiel ist Alassian, deren Marketing ziel nicht darin besteht, Leads zu generieren, sondern aktive Nutzer ihrer Software.
Anpassung Nummer 3: Keine Zielgruppen, keine Personas, sondern konsequente Personalisierung. Nicht nur auf Marketing- sondern auch auf Produkt-Ebene. Als Beispiel dienen Halligan Disruptoren wie Netflix oder Spotify, die ihre Märkt vor allem dadurch aufgemischt haben, dass sie auch das Produkt an Vorlieben der User und deren Verhalten ausrichten.
Ein wichtiger Punkt, vor allem in Zeiten von Influencer-Marketing: Nicht an Kunden verkaufen, sondern durch Kunden verkaufen. Beispiel ist die Kosmetik-Marke Glossier. die Kundinnen dazu bringt, Angebote über deren Social-Media-Kanäle zu verbreiten.
Und schließlich empfiehlt er Anbietern, einen Geschäftsmodell nicht blind zu folgen sondern es in Frage zu stellen, zu attackieren: Es geht nicht darum, Profit aus Kunden zu ziehen, sondern diesen einen Mehrwert zu bieten. Zum Beispiel Chewy: Die Plattform für Tierbedarf hat eine spezielle Form mit Reklamationen von Waren umzugehen, etwa mit einem Halsband, das nicht passt, oder einem Hunde-Mantel, der zu klein ist. Kein Umtausch! Chewy schickt dem Kunden das passende Produkt und sagt ihm, er solle das nicht passende einfach weiterschenken.
Versuchskaninchen war übrigens Halligans eigener Hund Romeo – der allerdings so schaut, als ob sein Superman-Anzug etwas gewöhnungsbedürftig ist.