Er ist Jurist und Bürgerrechtler und gründete die Equal Justice Initiative, die sich gegen Rassismus einsetzt. 2011 bekam er den Four Freedoms Award, 2014 wurde er in die Kategorie Sozialwissenschaften der American Academy of Arts and Sciences gewählt. Und er ist Professor an der New York University School of Law. Inzwischen ist sein Leben verfilmt worden. Schon vor seiner Keynote am letzten Tag der #inbound19 bekam Bryan Stevensen Standing Ovations für sein Engagement und sein Lebenswerk.
Auf der Inbound 2019 redet er nicht über Probleme, sondern darüber, wie man die Welt verändern kann. Das wichtigste: Nähe. Und er erzählt die Geschichte von seiner Großmutter, die ihn als Kind immer fest umarmte, um ihm diese Nähe zu vermitteln. "Es mag einfach klingen", sagt Bryan Stevenson, "aber diese Nähe ist wichtig für alle Menschen, die mit Problemen kämpfen, unter schwierigen Umständen zu leiden haben wie Rassismus oder Diskriminierung, wie Hunger oder Armut.
Nähe wird uns helfen, eine gerechtere Welt zu gründen. Stevensen erinnert sich an einen Jungen, den er verteidigen musste. Der war aufgrund tragischer Umstände in ein Gefängnis gekommen - ein Gefängnis für Erwachsene. Und dieser Junge konnte sich erst öffnen, von seinen Verletzungen erzählen, nachdem Stevensen ihn umarmte. Wie seine Großmutter ihn selber.
Die zweite Lösung: Wir müssen Narrative ändern, die uns vor Menschen Angst machen. Angst und Ärger seien die Basis für Unterdrückung - und daran ließe sich nur dann etwas ändern, wenn die Gesellschaft Narrative überprüft, die ihr Angst machen vor Menschen aus bestimmten Ländern, mit bestimmter Hautfarbe oder die im Leben Gescheiter sind: Flüchtlinge, Schwarze, Drogenabhängige etc. Das Narrativ, die Ideologie, dass es einen prinzipiellen Unterschied gebe zwischen "Rassen" oder Völkern sei eine echte Gefahr. Ändern können man diese Narrative nur, wenn in der Gesellschaft darüber gesprochen werde.
Die treibende Kraft ist Hoffnung. Sie ist die Basis dafür, dass Menschen aufstehen und für Ihre Sache - Gerechtigkeit - kämpfen. Hoffnungslosigkeit, so Stevenson, sei der Feind von Gerechtigkeit.
Was hat das mit Inbound und Marketing zu tun, könnte man fragen. Nichts. Zumindest nicht direkt. Aber Nähe, Begegnung (@ShaneFeldman) und Konzentration auf die Dinge, die für unser Leben wichtig sind (Elizabeth Gilbert) sind die Basis, um Menschen wirklich zu verstehen und etwas zu schaffen, dass die Welt verändert.