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20190908100117

"Der Bergdoktor" ist da

18:18
30.08.2019

Der österreichische Schauspieler Hans Sigl hat Ellmau und den Alpen den Rücken gekehrt und besucht das Flachland. Auf dem FFLU stellt der 50-jährige Österreicher, der zuerst als Major Blitz in der "SOKO Kitzbühel" und seit 2008 als Dr. Gruber in "Der Bergdoktor" bekannt wurde, den Thriller "Flucht durchs Höllental" vor, der, wie könnte es anders sein, in den Bergen spielt. NIcht im Schwarzwälder Höllental jedoch, sondern an einem fiktiven Ort, irgendwo in Österreich.

"Es ist ein Experiment, den Schauspieler Hans Sigl vom 'Bergdoktor' loszueisen und ein neues Genre auszuprobieren", sagt er. Für die Rolle eines gesättigten Münchener Anwalts habe er eigens einige Kilo zugelegt, die mittlerweile jedoch wieder runter seien. Schließlich beginnen bereits am 9. September, einen Tag nach dem Ende des FFLU, die Dreharbeiten für die nächste, 13. Staffel des "Bergdoktors".

Stefan Otto

Susanne Schütz

Ein stolzer Preisträger

17:52
30.08.2019

Als „Meister der Filmregie“ hat Festivaldirektor Michael Kötz den diesjährigen Regiepreisträger des Festivals des deutschen Films, Rainer Kaufmann, in seiner Preisrede gewürdigt. Er ehrte den 60-Jährigen vor allem dafür, in seiner Arbeit nicht zwischen Kino und Fernsehen zu unterscheiden. Wie bei „Stadtgeflüster“ von 1995, gedreht fürs TV, dann aber mit zwei Millionen Kinozuschauern erfolgreichster Film des Jahres – und der Durchbruch für Katja Riemann. „Gemütlich macht es sich Rainer Kaufmann keineswegs“, befand Kötz; Kaufmanns Filme spiegelten das gesamte Spektrum der Gesellschaft wider.

„Eine Wahnsinnsrede“, war Rainer Kaufmann danach etwas verlegen. Der Regiepreis in Ludwigshafen mache ihn sehr stolz. Gerade da dies ein so „publikumszugewandtes“ Festival sei. Hier treffe ein Geschichtenerzähler auf ein Publikum, das auch Geschichten hören möchte. Und er scherzte: „Einer meiner Antriebe ist ja tatsächlich, die Leute vor den Bildschirmen oder Leinwand vergessen zu lassen, dass sie vielleicht pinkeln müssen oder sich vorher gestritten haben.“

„Man kann meine Arbeit vergleichen mit der eines Dirigenten“, hatte Kaufmann zuvor im ersten Bühnengespräch auf der Parkinsel erklärt. „Wenn das Orchester nicht gut ist, kann man sich einen abdirigieren und es hilft nichts“, betont er wie abhängig er von seinem Team, insbesondere den Schauspielern, ist. Der 60-Jährige spricht bedächtig, denkt gern nach, bevor er antwortet. Er ist kein Mann, der sich gern in den Mittelpunkt stellt.

Auch mit Kritik geht er souverän um. „Das hört man natürlich nicht gern, aber ich nehme das an. Sie sind die Zuschauerin, deshalb haben Sie immer Recht“, sagte er zu einer Frau, die ihm im Bühnengespräch zuvor erklärt hatte, dass sie seinem Film „Ich will dich“ zu klischeebehaftet fand.

Susanne Schütz