Aber es gibt noch so viel mehr. Er spricht von der Nouvelle Vague, von Godard, Truffaut, vom indischen Vierstünder und der chinesischen Vorliebe für Tableaus. Am meisten aber erklärt er im Gespräch mit dem Filmproduzentena Wolfgang Esser, wie unser filmischer Blick geprägt wurde: durch wirtschaftliche Bedingungen, aber auch die Psychologie. "Machen Sie mal ein Kreuzchen auf Ihrem Fernseher. Die Augen sind im Schuss-Gegenschuss-Prinzip des amerikanischen Films immer an derselben Stelle." Die gut 100 Zuhörer, die bis zum Schluss aufmerksam lauschten, lachten amüsiert. "Und warum sind die Augen immer dort? Das ist unser Traum davon, uns zu verbinden und nur ein Mensch zu sein", interpretiert Kötz, der sich mit der Psychoanalyse Jacques Lacans auseinandergesetzt hat.
Ja, man darf Zuschauern und Zuhörern tatsächlich etwas an Intellektualität zumuten! Das wagt die Akademie, aber sie ist in Kötz' Fabulierlust auch gut bekömmlich verpackt. Teil 2 folgt um 15 Uhr, wo es um Filme geht, die sich auf die Entwicklung eines Charakters konzentrieren, um komplexe Inszenierungen und Filme, die sich auf ein zentrales Bild fokussieren wie den Untergang der Titanic.
Termin
Die Akademie geht weiter am Sonntag, 25. August, 13. 30 bis 15 Uhr im Diskussionszelt