Was ist eigentlich verrückt? Das fragt man sich nach dem Film "Electric Girl" von Ziska Riemann, in dem die Synchronsprecherin Mia in eine Psychose abgleitet und glaubt, sich in eine Superheldin zu verwandeln - mit lebensgefährlichen Konsequenzen. Nach dem optisch großartigen und turbulenten Film wirkt das Publikum geplättet.
"Bedrückend" fanden Moderatorin Julia Teichmann und Schauspieler Björn von der Wellen beim Inselgespräch Mias Verwandlung, weil sie selbst Menschen kennen, die unter Psychosen litten. Von der Wellen erzählte von einem Kollegen, der das Kostüm eines Grafs nicht mehr ablegen wollte. Ob man als Schauspieler besonders gefährdet ist, wenn man sich in eine Rolle verrennt? Vielleicht, meinte von der Wellen. Er versucht deshalb, immer eine klare Linie zu ziehen und nach Drehschluss seine Rolle hinter sich zu lassen.
Zuschauerinnen empfanden die Energie, die die Superheldin ausstrahlt und mit der sie andere aufrüttelt, als sehr positiv. "Ich werde den Bus künftig auch nur noch so anhalten", sagte eine Zuschauerin lachend und wiederholte Mias ausholende Samurai-Geste, mit der sie gebieterisch vor einen Bus springt. "Aber nur an der Bushaltestelle bitte!", rief jemand.
Spielzeiten
Samstag, 24. August, 17 Uhr, Kino 1
Sonntag, 25. August, 11.30 Uhr, Kino 3
Montag, 26. August, 17 Uhr, Kino 3