Letztes Update:
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Geschichten schürfen ist wie Bergbau. Man muss achtsam sein, damit man die Ureinwohner nicht mit der Filmarbeit ausbeutet. Es muss Vereinbarungen geben.
Die Ethnologin und Regisseurin Mirjam Leuze über Filmarbeit im postkolonialen Kontext.
19:04
22.08.2019
Antje Landmann Moderatorin Julia Teichmann im Gespräch mit Mirjam Leuze (rechts).

Paradies und Hölle in Kanada

14:07
24.08.2019
„Es war Paradies und Hölle zugleich“, erzählt die Dokumentarfilmerin Mirjam Leuze über die Dreharbeiten zu ihrem Film „The Whale and the Raven“. Sechs Monate lang wohnte sie in einem Zelt neben einer winzigen Walbeobachtungsstation an der Küste von British Columbia, um zwei Forscher zu begleiten. Sie wollen das Leben der Buckelwale und Orcas dokumentieren, bevor die Tiere vom Lärm der Tankschiffe verstört werden, deren Route künftig durch den Fjord führen soll. Die Ureinwohner wehren sich dagegen, aber viele glauben auch, von der geplanten gigantischen Flüssiggasanlage zu profitieren. Sanft gleitet die Kamera mit den Ozeanriesen durchs Wasser und schweift wie ein Rabe über den kanadischen Urwald. Mit großer Achtsamkeit begegnet die Regisseurin in ihrer Dokumentation, die ohne Kommentar auskommt, sowohl den Menschen als auch den Tieren. Wunderschön sind die Landschaftsaufnahmen, aber auch melancholisch durch den Dauernieselregen. „Man musste immer im Regencape herumlaufen, und die Kamera war ständig nass“, sagt Leuze. Aber nachts hörte sie das Prusten der Wale beim Einschlafen. „Ein wahnsinniges Glücksgefühl!“

Spielzeiten
Sonntag, 25. August, 17 Uhr, Kino 1
Montag, 26. August, 21.15 Uhr, Kino 3

Antje Landmann