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André Hennicke ist begeistert

15:07
22.08.2019
„Ich zittere noch richtig. Ich bin überrumpelt auch von der Emotionalität“, gesteht André Hennicke im Filmgespräch, nachdem er den Agentenfilm „Wendezeit“ zum allerersten Mal gesehen hat. „Jetzt muss ich erstmal eine rauchen.“ Lässig sitzt er da, in roten Shorts und Converse-Chucks, nachdem er in der Nacht zuvor doch noch gegen halb eins in Ludwigshafen angekommen ist.

Im Film spielt er einen harten Stasi-Oberst, den Vater der Doppelagentin. Bei der Gestaltung der Rolle hat er sich an der Erinnerung an seinen eigenen Vater orientiert: „Ich bin ja selber aus der DDR.“ Sein Vater sei sehr linientreu gewesen, bei Besuchen an Weihnachten gab es da oft Streit. „Ich war ja zu dieser Zeit auch auf der Straße, habe demonstriert und gegen die Stasi gekämpft.“ Nach der Wiedervereinigung sei der Vater „sozusagen eingefroren“, beharrte darauf, alles richtig gemacht zu haben. Der Satz „wir haben es versucht“, den seine Figur im Film sagt, hätte also durchaus auch von seinem eigenen Vater stammen können.

„Ich bin überglücklich, da mitgemacht zu haben, ein toller Film, wirklich“, ist er noch ganz beeindruckt von „Wendezeit“. Denn: „Es ist immer spannend, wenn Geschichte packende Unterhaltung wird. Das ist ja besser als Geschichtsunterricht und spricht auch junge Menschen an.“


Susanne Schütz