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Animierte Filmwoche in Annecy

14:21
11.06.2019

Animationsfilme sind in den letzten Jahren gereift und erwachsen geworden. Es gab eine Zeit, in der es eine Herausforderung war, genügend Animationsfilme für einen Festivalwettbewerb zu finden. Dies ist heute jedoch nicht der Fall. Die Konkurrenz ist groß, der Wettbewerb findet statt.

Sechs Tage lang werden in Annecy am Ufer des Haute-Savoie-Sees mehr als 500 Filme  gezeigt, darunter 214 in offizieller Auswahl.

In den beiden Langspielfilmwettbewerben des Festivals muss die Jury über insgesamt 18 Filme bestimmen, zehn bewerben sich um den Feature Cristal Award, die anderen acht um den Contrechamp-Preis. Die diesjährige Programmierung besteht aus sehr unterschiedlichen Werken – dies sowohl aus kultureller, als auch aus narrativer und ästhetischer Hinsicht.

Im Hauptwettbewerb befinden sich: 

  • „Ride Your Wave“ von Masaaki Yuasa.
  • „Buñuel en el laberinto de las tortugas“ von Salvador Simó. Der Film  wirft einen Blick auf eine Periode in der bewegten Karriere des großen spanischen Filmemachers.
  • „Relative Worlds“ von Yuhei Sakuragi
  •  und „Wonderland“ von Keiichi Hara sind sehr ehrgeizige, aber auch sehr typisch japanische Filme.

Das Festival konzentriert sich größtenteils auf Filme für ein erwachsenes Publikum, die sich auch mit ernsten Themen befassen - drei aus dem Hauptwettbewerb wurden schon in Cannes bei den Filmfestspielen gezeigt:

  • „J’ai perdu mon corps“ von Jérémy Clapin, Gewinner des Grand Prix der „Semaine de la Critique“,
  • „Les hirondelles de Kaboul“ von Zabou Breitman und Elea Gobbe-Mevellec, die filmische Adaption des gleichnamigen Romans des algerischen Schriftstellers Yasmina Khadra, eine Koproduktion der Luxemburger Filmgesellschaft Mélusine Production,
  • und „La Fameuse Invasion de la Sicile par les Ours“  von Lorenzo Mattotti nach dem gleichnamigen Roman von Dino Buzzati.
  • „L’extraordinaire voyage de Marona“ ist der dritte Langspielfilm der Rumänin Anca Damian,  nach ihren großartigen animierten Dokumentarfilmen ("Crulic", "The Magic Mountain"). Eine Geschichte über einen Hund und der Botschaft, dass wir uns bemühen sollten, das Gute in jedem zu sehen.
  • Aus China kommt mit „White Snake“ von Amp Wong und Ji Zhao eine uralte chinesische Tierfabel nach Annecy, eine Liebesgeschichte zwischen einem Schlangengeist und einem Schlangenjäger. Eine junge Frau, die unter Gedächtnisverlust leidet, entdeckt eine Verbindung zu einer ganz anderen Identität innerhalb der Geisterwelt. Der Film, übrigens eine Koproduktion der Warner Bros., bietet eine üppige Ästhetik mit reichlich Zauberei und exotisch aussehenden Kreaturen.
  • Mit „Ternet Ninja“ von Anders Matthesen, Thorbjørn Christoffersen ist auch Dänemark im Wettbewerb präsent. Der junge Alex erhält von seinem Onkel ein Ninja-Puppe als Mitbringsel einer Reise nach Thailand. Schnell entdeckt Alex, dass das Spielzeug lebt und dass es spricht!



Marc Thill