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Manfred Weber (CSU)

16:03
25.05.2019
Für sein größtes politisches Ziel in Brüssel war Manfred Weber (46) bereit für den größten Verzicht in Bayern: Als Horst Seehofer 2018 seinen Posten als CSU-Chef aufgab, überließ Weber kurzerhand Markus Söder den ersten Zugriff. Ausgerechnet Söder muss man sagen, denn Weber und er waren nie beste Freunde. So groß seine persönlichen Befindlichkeiten auch gewesen sein mögen, sein Ehrgeiz galt alleine einem Ziel: EU-Kommissionspräsident zu werden.

Diese Zielstrebigkeit ist - wie sein Talent als Strippenzieher im Hintergrund - eine von Webers besonderen Fähigkeiten. In der CSU hat der niederbayerische Katholik eine klassische Parteikarriere hinter sich. Von 2003 bis 2007 war er Chef der Jungen Union in Bayern, von 2008 bis 2016 niederbayerischer Bezirkschef - in der CSU-Hierarchie ein wichtiges Amt. 2002 zog er mit 29 Jahren in den bayerischen Landtag ein, bevor er 2004 erstmals ins EU-Parlament gewählt wurde. Seit 2015 ist Weber stellvertretender Parteichef, im EU-Parlament führt er die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP).

dpa