Letztes Update:
20190526224916

Reaktion der CDU

17:10
26.05.2019
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat mit Ernüchterung auf die Verluste der CDU/CSU bei der Europawahl in Deutschland reagiert. „Das entspricht nicht unseren Ansprüchen“, sagte Ziemiak.

Dennoch habe die CDU/CSU, die bei der Abstimmung stärkste Kraft wurde, mit dem Wahlausgang ihren „Beitrag geleistet“, damit Manfred Weber (CSU) EU-Kommissionspräsident werden könne.

Weber war als Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP), zu der CDU und CSU gehören, angetreten. Das Wahlergebnis sei für die Schwesterparteien Ansporn, die Arbeit in der großen Koalition mit der SPD in Berlin fortzusetzen.

Noch gut gelaunt: Markus Söder (CSU, l.), Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Europa-Spitzenkandidat Manfred Weber (CSU) am Sonntagabend in Berlin.

Erstes Zwischenfazit

17:38
26.05.2019
Bei der Europawahl haben sich in ersten Trends deutliche Verluste für die großen Volksparteien und ein starkes Abschneiden rechter EU-Kritiker abgezeichnet. Im bevölkerungsstärksten Mitgliedsland Deutschland kamen CDU/CSU in Prognosen von ARD und ZDF nur noch auf 27,7 bis 27,9 Prozent, nach 35,3 Prozent vor fünf Jahren. Die SPD stürzte laut Prognosen von 27,3 auf 15,6 Prozent. Beides waren historische Tiefstände. Die rechtspopulistische AfD legte von 7,1 auf etwa 10,5 Prozent zu.

Europaweit dürften die christdemokratische Parteienfamilie EVP und die Sozialdemokraten der S+D laut Umfragen vor der Wahl künftig deutlich schwächer unter den 751 Europaabgeordneten vertreten sein. Erstmals könnten sie gemeinsam keine Mehrheit haben. Die Liberalen, die sich mit der erstmals angetretenen Partei LREM des französischen Präsidenten Emmanuel Macron verbünden wollen, dürften dafür erheblich stärker werden.
EU-freundliche Parteien werden aller Voraussicht nach auch im neuen Parlament rund zwei Drittel der Abgeordneten stellen.