Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand, heißt es. Man müsste ergänzen: Und im Gespräch mit Jan Delay. Diese Erfahrung hat zumindest Gero Hesse in seinem Interview mit dem Hip-Hop-, Soul- und Funkmusiker aus Hamburg gemacht. Schlagfertigkeit, Chuzpe und Witz - der Interviewer kann nie sicher sein, was als Antwort kommt und ob er selber nicht plötzlich im Kreuzfeuer steht. Für die Teilnehmer des #RC19 war es jedenfalls ein hochamüsanter Abschluss des Recruiting Convent. Denn zwischen Slapstick und Sotisen gab es auch einiges zum Nachdenken - auch für HRler.
Wie fasst man eine solches Gespräch zusammen? Am besten gar nicht. Man kann es nur erleben. Aber einigen Sprüche wollen wir Euch nicht vorenthalten.
"Ich kann mir nicht vorstellen für eine Firma zu werben, die ich nicht wirklich cool finde. Ich bin ja Musiker und kein Schauspieler. Und es geht schließlich um Integrität."
"Künstliche Intelligenz und Algorithmen führen bei der Musik nicht dazu, dass die Kids immer das Gleich hören., sondern dazu, dass Musiker zunehmend immer das Gleich produzieren. Es wird analysiert, was gut läuft, Listen werden durch KI erstellt. Musik ist nicht mehr individuell, alle machen das Gleiche! Das hat Spotify auf dem Gewissen mit seinem Algorithmen."
"Authentizität bedeutet, einfach aus dem Bauch heraus zu machen, was von innen kommt. Darüber zu reflektieren ist schon der Anfang vom Ende von Authentizität. Man sollte Leidenschaft haben und loslegen - so ist das auch mit guten Firmen und guten Produkten - man macht einfach."
"Ich habe keine Angst vor künstlicher Intelligenz, ich habe Angst vor künstlicher Dummheit."
"Alle technischen Erneuerungen haben immer Ängste geschürt. nachher hat man gesehen, was dadurch tolles Neues entstanden ist. Wenn man lernt dass es Quatsch ist, Angst vor Neuem zu haben, ist es egal, wie die technische Entwicklung aussieht."