Letztes Update:
20190516120348

Absaugen alleine reicht nicht, neue Verfahren sind gefragt

11:34
16.05.2019
Eine Möglichkeit die Partikel zu minimieren, ist die Kombination des Vibrationsschweißen mit einer Infrarot-Vorwärmung. Dieses Verfahren ist aber einerseits um +180% teurer und kann andererseits nicht garantieren, dass besonders große Partikel entstehen, welche ein höheres Risiko für die Bauteilfunktion habe.

Wenn man also schon mit Infrarot arbeite, liege doch nahe, direkt mit dem Infrarotschweißen zu arbeiten. Dabei werden die Fügeteile berührungslos durch technische Strahler erwärmt und anschließend gefügt. Das Verfahren ist wirtschaftlich und breit auf dem Markt verfügbar, habe allerdings eine komplexe Strahler-Werkstoff-Interaktion. Es bestünde die Gefahr von thermischer Materialschädigung und biete keine gesicherte In-Line-Prozessüberwachung.

Eine Alternative dazu sei das Warmgasschweißen. Dabei wird ein Gas (bevorzugt Schutzgas) an einem Heizelement erwärmt und mittels Röhrchen auf die Schweißnahtoberfläche geleitet. Die Erwärmung erfolgt berührungslos durch Konvektion. So sei ein kompakter Schmelzeaustrieb ohne Partikelbildung sowie komplexe 3D-Geometrien möglich. Herausforderungen bei dieser Technologie seien längere Zykluszeiten, eine geringe Marktverfügbarkeit durch Patentsituation, dadurch sehr hohe Anlagenkosten und keine gesicherte In-Line-Prozessüberwachung.

Paul Knecht

Warum TecSa beim Kunststoffschweißen wichtig ist

11:20
16.05.2019
Beim Vibrationsschweißen hätte man allerdings das Problem, dass das Thema TecSa bislang keine große Rolle gespielt habe. Bauteile seien maximal abgesaugt worden.
Was sich mit dieser Methodik aber nicht entfernen lasse, seien Partikel die am Schweißwulst hängen blieben, so Dr. Friedrich. „Wenn dann das Bauteil später mit einem Medium durchflossen wird, können diese Partikel sich irgendwann im Lebensprozess lösen und zum Ausfall nachfolgender Bauteile führen.“
Was früher nicht geprüft wurde, werde inzwischen durch höhere Bauteilanforderungen mit schärferen Vorgaben belegt.

Paul Knecht