Joachim Stürken, Leiter Markenpflege Fritz-Kola, erzählt über den Stellenwert des 16 Jahre alten Hamburger Unternehmens: "Cola ist kein wahnsinnig kompliziertes Produkt. Die Herstellung von Limo ist kein Hexenwerk Deshalb ist die Marke für uns ein sehr wichtiges Gut."
Nach 16 Jahren sei das Unternehmen an einem Punkt angekommen, an dem es zu groß ist, um noch szenig und lokal zu sein. Es wird nicht mehr als nischiges Start-up wahrgenommen, weshalb einige Hamburger Szenekneipen die Marke bereits auslisten wollten. Um dem entgegenzuwirken, geht Fritz-Kola ungewöhnliche Wege:
Ein Beispiel: Man könnte sich berechtigterweise folgendes fragen, sagt Joachim Stürken auf der Bühne: "Warum hat Fritz-Kola ein schwarzes Etikett auf eine schwarze Flasche geklebt, schlecht lesbare Kritzelschrift draufgedruckt und Glasflaschen gewählt, die eigentlich für Bier gemacht sind?" Seine Antwort lautet: "Wir kultivieren die Unvollkommenheit, das macht unsere Marke aus."
Im Marketing springt das Unternehmen schon mal über seine Schatten - aber nur ein bisschen: "Wir sind eigentlich kein Fußballsponsor, das ist uns zu mainstreamig. Aber der FC St. Pauli ist lokal und passt zu unseren Werten. Deshalb haben wir uns doch für eine Partnerschaft entschieden. Ähnliche Kooperationen haben wir mit Samy Deluxe oder der Band Fünf Sterne Deluxe." Sie würden zu Fritz-Kola passen. sagt er. "Deshalb zahlen sie auf die Marke ein."
Was Fritz-Kola dagegen bewusst nicht macht: "Wir könnten uns auch einfach bei Lidl und Aldi listen lassen, unser Produkt mit Rabatten raushauen oder ein bisschen weniger Traubensaft in die Schorle füllen. Dadurch würden wir vielleicht deutlich mehr verdienen. Aber das entspricht nicht unserem Anspruch an die Marke und die Qualität." Am Ende würde die Marke leiden.