Glückwunsch, Piranesi!
Vor 300 Jahren wurde Giovanni Battista Piranesi geboren, einer der größten Künstler des 18. Jahrhunderts (* 4. Oktober 1720 in Venedig; † 9. November 1778 in Rom). Berühmt wurde Piranesi durch seine Radierungen antiker Bauwerke Italiens und seine grandiosen Architekturfantasien, mit einer teils surrealen Stimmung.
Diese haben die Zittauer schon früh fasziniert: So befinden sich in unserer Sammlung zahlreiche Blätter seiner grandiosen Folge "Le Antichità romane" - Antike Bauten Roms. Sie kamen wohl schon sehr früh in die Sammlung, um den Besuchern der Wunderkammer und Nutzern der Bibliothek ein Bild von der Großartigkeit des alten Roms zu vermitteln. Das ist eine Konstbarkeit ersten Ranges. Wir planen dazu eine Ausstellung, jedoch sind zuvor noch konservatorische Maßnahmen nötig.
Und leider sind Ende der 1980er Jahre einige schöne Blätter davon an das Stendaler Winckelmann-Museum abgegeben worden - ein herber und schmerzlicher Verlust :(
Auf dem dargestellten Blatt sieht man die Kirche St. Paul vor den Mauern, eine der großen frühchristlichen Kirchen Roms. 1823 brannte sie ab und wurde danach wiedererrichtet. Piranesi gibt den heute nicht mehr vorhandenen Schmuck des Außenbaus ebenso minutiös wieder wie die von jahrhundertelanger Verwitterung geprägten antiken Mauern.
In Berlin würdigt man den Meister gerade schon mit einer spannenden Ausstellung: https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/das-piranesi-prinzip/