Leader-Projekte im #unbezahbarland
Teil 6: In Krobnitz schafft Maik Sembdner mit einer Streuobstwiese eine Heimat für Bienen und Schmetterlinge
„Ich habe schon vor zwei, drei Jahren begonnen, mich aktiv zu engagieren. Vor allem lagen mir die Wildbienen und Schmetterlinge am Herzen“, erinnert sich Maik Sembdner. Er nutzte die Möglichkeit, das ein Hektar große Nachbargrundstück zu erwerben. Im Gegensatz zu den üblichen Nutzungskonzepten wie Weidefläche oder Ackerland wollte er hier ein kleines Biotop schaffen. Eine unberührte Wildwiese sollte entstehen, die für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tiere eine Heimat sein kann.
Im vergangenen Jahr brachte er Saatgut für einen bunten Mix an Feldblumen aus, die von Wildbienen besonders gemocht werden. Aufgrund der starken Trockenheit konnten sie sich im letzten Sommer noch nicht richtig entfalten. Das Gras behielt die Oberhand. Dieses Jahr sieht es schon besser aus. Es blüht bereits in bunten Farben. An den umliegenden Obstbäumen ist zu erkennen, dass wieder mehr Bienen aktiv sind. Zusätzlich wurden Hecken gepflanzt, die mit ihren Blüten vor allem Schmetterlinge anlocken. Im oberen Teil der Wiese entsteht eine Sitzgruppe. Von hier aus haben Besucher eine schöne Aussicht über das Tal.
„Bei Richter + Kaup gibt es eine Bienenzüchterin, mit der ich im Kontakt bin. Sie hat mir von den Fördermöglichkeiten durch LEADER erzählt“, berichtet Maik Sembdner. „Diese Förderung wollte ich für die Gestaltung meiner Wiese nutzen.“ Insgesamt sind 12.500 Euro für das Vorhaben veranschlagt worden. 40 Prozent davon werden durch LEADER gefördert. Da viele Arbeiten in Eigenleistung erbracht wurden, wird Sembdner unter den kalkulierten Kosten bleiben. Wenn es zum Projektende zur Auszahlung der Fördersumme kommt, will er das Geld an den Kindergarten spenden.
„Mir ist wichtig, dass diese Wiese dem Gemeinwohl zur Verfügung steht.“, erzählt Sembdner. „Kindergärten und Schulklassen haben bereits ihr Interesse angemeldet, hier mit den Kindern auf Entdeckungstour zu gehen.“ Ein altes Wohnhaus auf einem Nachbargrundstück wird durch den engagierten Naturliebhaber in Eigenleistung zu einem Begegnungszentrum umgebaut. Ein Gruppenraum und eine Toilette stehen Besuchergruppen hier perspektivisch zur Verfügung. „Ich arbeite eng mit dem NABU zusammen. Von dort kommt die Kompetenz, die Themen auch Kindern und Jugendlichen fachlich korrekt zu vermitteln.“, erläutert Sembdner. „Ich stelle die Wiese und die umliegende Infrastruktur zur Verfügung. Und ich freue mich, wenn Wildbienen und Schmetterlinge sich hier richtig wohlfühlen.“
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Hintergrund:
LEADER (französisch: „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung der ländlichen Räume unter maßgeblicher Mitarbeit der Bevölkerung. Die finanzielle Unterstützung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER erfolgt aus ELER-Mitteln sowie aus sächsischen Landesmitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
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