Die Energiewende als Treiber für Innovation - kommt hier ein Fragezeichen oder ein Punkt? Dr. Georg Nüßlein sieht dafür als wichtig an, dass klar wird, unter welchem Vorzeichen diese Diskussion geführt wird. Denn z.B. sollte man nicht immer übers Aussteigen, sondern mehr ums Einsteigen sprechen. Und es kommt auch auf Themen wie Verzicht an, den man nicht einfach - vor allem Schwellenländern nicht - befehlen kann. 

"Es geht eher darum, einen Weg vorzuleben", betont Nüßlein. Rezession darf dagegen nicht das Ergebnis sein. "Wir müssen die Rationalität in der Diskussion zurückbringen!" Nur wer in Forschung und Entwicklung investiert, sie fördert, der bringt sie am Ende wirklich voran und macht sie zu umsetzbaren Projekten. Die Politik muss hier die Rahmenbedingungen gestalten. 

Dr. Diana Mantel

"Die Industrie darf auch nicht überfordert werden, wie durch zu eingeschränkte Grenzwerte", betont Wildberger. "Technologie lässt sich nicht verordnen." Zudem leide gerade Deutschland an der Komplexitäts-Falle - und auch die Cybersecurity, die heute immer wieder angesprochen wurde, spielt eine Rolle. Groß denken und die wichtigsten Faktoren herausfiltern, das ist wichtig - und sich nicht in Klein-Klein zu verlieren. 

Dr. Diana Mantel

Wie sieht Utopia aus? Vielleicht ist es ja schon heute da. Viele Projekte machen so etwas schon ahnbar, denn intelligente Nutzung ist schon da, wie Dr. Karsten Wildberger in seinem Impuls betont: "Unser Ziel ist die Energiewende, genau wie in anderen Ländern - aber andere Länder gehen anders vor." Schweden z.B. erhebt seit 1991 eine Steuer auf den CO2-Ausstoß - Deutschland dagegen hat als Vorreiter der Energiewende die Vorschusslorbeeren schon vergeben und hinkt ein wenig nach. 

"Die Energiewende ist komplex, darum muss man sich auf einige wichtige Punkte fokussieren, wie den Strompreis und die Versorgungssicherheit. Eine funktionierende Energiewirtschaft ist dafür nötig, um sektorübergreifend alles zu managen." 

Dr. Diana Mantel