Der Pfleghof bleibt in öffentlicher Hand und wird weiterhin kulturell genutzt, versichert Oberbürgermeister Zieger. Selbst dann, wenn die Bücherei auszieht. Vorschläge für mögliche Nachmieter hat der Rathauschef auch schon parat: Das Stadtmuseum käme in Frage, eine Fotoausstellung oder ein Kulturtreff. Zwar müsse der Pfleghof für die neue Einrichtung ebenfalls saniert werden - allerdings nicht erweitert wie für die Bücherei. "Das ist etwas ganz anderes."

Miriam Steinrücken

Trotz kontroverser Debatte: OB Zieger hofft, dass der Bürgerentscheid über den Bücherei-Standort die Bürgerschaft nicht spalten wird.

An dieser Stelle gibt Politikwissenschaftlerin Greiffenhagen zu bedenken: "Bürgerentscheide spalten eine Bürgerschaft nicht. Stattdessen kommt es erst zum Bürgerentscheid, wenn die Bürgerschaft bereits gespalten ist." Greiffenhagen hofft aber, dass der Bürgerentscheid die Stimmung in der Stadt wieder befrieden wird.

Miriam Steinrücken

Die Debatte steuert dem Ende zu und die Frage kommt auf: Hat die Diskussion bei dem ein oder anderen Zuschauer einen Gesinnungswandel bewirkt?

Im zweiten Wahlgang beteiligen sich nur noch 121 Gäste und damit 20 weniger als beim ersten Durchlauf. Die Zustimmung für den Pfleghof fällt von 65 auf 62 Prozent. Der Neubau steigt in der Beliebtheit von vormals 15 auf aktuell 26 Prozent. Befürworter hat er vor allem unter den Unentschlossenen gewonnen, deren Zahl von 20 auf 12 Prozent zurückgeht.

Miriam Steinrücken

Hat sich die Meinung des Publikums im Verlauf der Podiumsdiskussion verändert? Nach Veranstaltungsende sind wir nochmals auf Stimmenfang gegangen und auf zwei überzeugte Pfleghof-Fans gestoßen. Jürgen Miklitz (links) und Steffen Götze halten ihrem Favoriten die Treue.

Miriam Steinrücken