Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Überschuss unterm Strich um knapp 30 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (6,0 Mrd Euro), wie der Internetkonzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Anleger treiben allerdings eher Wachstumssorgen als mangelnder Profit um. Die Investoren sind auch unzufrieden damit, wie sehr Google am Tropf der Werbeeinnahmen hängt.
Umsatz liegt unter den Erwartungen der Analysten
Der Umsatz legte angesichts weiter sprudelnder Werbeeinnahmen um rund 17 Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar zu, blieb damit aber weit unter den Erwartungen der Analysten. Das kam am Markt nicht gut an.
Die Aktie reagierte nachbörslich mit kräftigen Kursverlusten und geriet mit über sieben Prozent ins Minus. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Kurs jedoch schon um fast ein Viertel zugelegt.
An der Börse mehr Bedenken wegen Googles sinkendem Wachstum als wegen Folgen der EU-Strafe
An der Börse sorgte dann auch eher Googles sinkendes Wachstum für Bedenken als die Folgen der EU-Strafe. Die Alphabet-Tochter spürt den zunehmenden Konkurrenzkampf im Markt für Online-Anzeigen, wo seit einiger Zeit beispielsweise auch Amazon größere Erfolge feiert.
Zudem hatten auch andere Rivalen wie Facebook, Snap und Twitter zuletzt gut abgeschnitten. Google lieferte hingegen das schwächste Umsatzwachstum seit drei Jahren - zum Vergleich: im Vorjahreszeitraum hatte es noch bei 26 Prozent gelegen, im Vorquartal bei 22 Prozent.
YouTube und Waymo
So stören sich einige Werbekunden am Umgang mit umstrittenen Inhalten, weshalb Analysten schon länger vor möglichen Einnahmeeinbußen warnten. In einer Konferenzschalte mit Analysten sagte Porat nach Vorlage der Quartalszahlen lediglich, dass mit verschiedenen Werbeformaten experimentiert werde, was zu Schwankungen bei den Erlösen führe.
Alphabets sonstige Geschäfte, die unter der Bezeichnung "andere Wetten" geführt werden, schafften nur einen Erlösanstieg von 150 Millionen auf 170 Millionen Dollar, was in der Gesamtbetrachtung des Konzernumsatzes kaum ins Gewicht fällt.
Dabei stieg der operative Verlust der Sparte, zu der beispielsweise der Roboterwagen-Entwickler Waymo zählt, von 571 Millionen auf 868 Millionen Dollar. Auch die von Investoren kritisch betrachteten Kosten und Ausgaben wuchsen abermals kräftig, obwohl Alphabet deutlich weniger Kapital investierte.