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Erste Kunstbiennale in Straßburg verschoben

14:17
14.12.2018
Straßburg (dpa) – Nach dem Straßburger Terroranschlag ist die erste Kunstbiennale der elsässischen Hauptstadt um eine Woche verschoben worden. Aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien und zur Verstärkung der Sicherheit habe man die Eröffnung des Events auf den 22. Dezember verschoben, teilten die Organisatoren am Freitag mit. In der Straßburger Innenstadt kamen bei einem Attentat am Dienstag drei Menschen ums Leben, ein weiteres Opfer ist hirntot.

Ursprünglich sollte Straßburgs erste Kunstbiennale an diesem Samstag starten. Unter dem Titel "Touch Me – Being a Citizen in the Digital Age" werden Arbeiten von achtzehn internationalen Künstlern gezeigt, die in ihren Werken die digitale Gegenwart und ihre Folgen hinterfragen. Die Biennale dauert bis März 2019.

Natascha Kübler

Ruf nach Reform der Sicherheitsarchitektur

14:15
14.12.2018
Berlin (dpa) - Nach dem Tod des mutmaßlichen Attentäters von Straßburg fordern deutsche Innenpolitiker eine Reform von Sicherheitsarchitektur und Datenaustausch im Inland und in Europa. Der vorbestrafte Franzose Chérif Chekatt hatte in Deutschland im vergangenen Jahr wegen Einbruchs im Gefängnis gesessen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wussten die deutschen Behörden nicht, dass man ihn in Frankreich auch als radikalen Islamisten auf dem Schirm hatte.

Der Obmann der Union im Innenausschuss, Armin Schuster, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin, gerade bei hochmobilen Terrorverdächtigen müsse im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum von Bund und Ländern (GTAZ) klar geregelt sein, wer eine Operation gegen einen solchen Verdächtigen oder eine entsprechende Gruppe führt. Dass hier Reformbedarf herrsche, habe bereits der Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt vor zwei Jahren gezeigt. Die Bürger hätten zudem kein Verständnis dafür, «wenn wir Sicherheitspolitiker es nicht schaffen, ein internationales Problem wie den Terrorismus» im Verbund befreundeter Staaten zu bekämpfen. Wie notwendig dies sei, habe der Fall in Straßburg "brutal" gezeigt.

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, sagte, für eine gemeinsame Strategie zur Verhütung terroristischer Gefahren sei ein direkter Datenaustauschs zwischen den EU-Mitgliedstaaten nötig. Eine Fahndung nach mutmaßlichen Attentätern werde dadurch erfolgversprechender. Zuvor müsse Deutschland aber eine gesetzliche Grundlage für den Datenaustausch im GTAZ schaffen.

Grünen Fraktionsvize Konstantin von Notz sagte: "Bis heute gibt es noch nicht einmal eine EU-weit einheitliche Gefährder-Definition." Dass die seit Jahren bekannten und Probleme "noch immer nicht behoben wurden, ist ein sicherheitspolitisches Desaster", ein Versäumnis der Regierung und von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

Natascha Kübler

Weihnachtsmärkte: Trotz Anschlag Besucherandrang

13:56
14.12.2018
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Terroranschlag in Straßburg hat auf den Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg nach Angaben der Veranstalter nicht zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen geführt. Zum Besuch des Marktes in Stuttgart reisten auch viele Menschen aus weiter entfernten Orten sowie der Schweiz an. "Wir spüren keinen Rückgang, der Besucherandrang ist nach wie vor groß." Ähnlich äußerten sich Sprecher von Freiburg bis Heidelberg.

"Die Menschen sind entschlossen, sich die Weihnachtsstimmung nicht kaputtmachen zu lassen", sagte Stefan Schürlein vom Stadtmarketing Offenburg. Allerdings seien nach dem Anschlag zunächst weniger Besucher aus Frankreich in die nur 25 Kilometer von Straßburg entfernte Stadt gekommen. Ähnlich sah es im grenznahen Freiburg aus.

Viele Franzosen hätten wohl die Wartezeit wegen der verschärften Kontrollen auf Straßen im Grenzgebiet gescheut, sagte Daniel Strowitzki vom Unternehmen Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe. Ansonsten seien aber auch in Freiburg die Besucherzahlen konstant geblieben.

Viele Weihnachtsmarktbesucher äußerten sich den Angaben zufolge betroffen über das terroristische Verbrechen im Nachbarland. Es habe auch Fragen nach den örtlichen Sicherheitskonzepten gegeben. "Doch überwiegend wollten die Menschen trotzdem weihnachtliche Stimmung genießen", sagte Konstantin Weber, Sprecher von Heidelberg Marketing.

Natascha Kübler

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