Man müsse mit den Nachwuchsorganisationen der Union stärker zusammenarbeiten, das sei ein "gutes Pfund", sagt Merz. Er betont aber auch, dass eine gewisse Erfahrung unabdingbar sei, um Verantwortung zu übernehmen.
Zur besseren Beteiligung der Mitglieder: "Wir müssen glaube ich stärker in die sozialen Netzwerke gehen." Auch dort finde die Meinungsbildung heutzutage statt. Man müsse neue Beteiligungsformen finden.
Dazu, wie er an die AfD verlorene Wähler zurückgewinnen wolle, sagt Merz: An bestimmten Standorten haderten die Menschen mit Problemen der Globalisierung, manches habe gar nichts mit der Migrationspolitik zu tun. "Wir müssen diejenigen zurückgewinnen, die wertekonservativ sind und in der CDU keine Heimat mehr gesehen haben." Aber dabei müsse man sich klar abgrenzen zur AfD, die in ihren Reihen Radikale, Antisemiten und Fremdenfeindlichkeit dulde. "Diese Partei kommt als Kooperations- oder gar Koalitionspartner für die Union nicht in Frage."
Es sei eine Fehleinschätzung gewesen, dass die AfD wie die Republikaner damals wieder verschwinden würden. "Ich wünsche mir, dass der politische Diskurs und der Streit um die richtigen Entscheidungen in diesem Land zurückgeholt werden in die politische Mitte." Dort sei der "natürliche Gegner" die SPD, und man werde mit den Sozialdemokraten um den richtigen Weg ringen. (Starker Applaus)
Merz bedankt sich für den Beifall, merkt aber an, dafür gebe ein der CDU aktuell keinen Konsens. Er sei dagegen, die Debatte an die Ränder zu verlagern. "Es wäre für die politische Kultur in Deutschland gut, wenn wir diese Ränder - links und rechts - marginalisieren." (Noch stärkerer Applaus)
Alice Echtermann