Der Prozess gegen den ehemaligen Lehrer aus Bissen, der sich wegen unsittlichen Verhaltens vor Gericht verantworten muss, ist vorerst ausgesetzt. Im Dezember soll ein weiterer Psychiater aussagen.
Der erste Gutachter sprach unterdessen von einem Mann, der versuche, sich aus der Verantwortung zu ziehen, und der sich als Opfer sehe, der aber voll straffähig sei. Der Angeklagte habe im Gespräch zunächst nicht Stellung zu den Vorwürfen genommen, sondern erklärt, welche Auswirkungen diese auf sein Leben gehabt hätten. Dass sein Verhalten jedoch auch Konsequenzen für die Kinder hätte, sehe er nicht.
Am zweiten Verhandlungstag im Prozess gegen einen ehemaligen Lehrer aus Bissen, dem unsittliches Verhalten gegenüber seiner Schülerinnen vorgeworfen wird, sprach ein psychiatrischer Gutachter am Dienstag klare Worte: Die Prognose, dass der Angeklagte seine pädophilen Tendenzen in den Griff bekommt, sei schlecht. Dem widerspricht allerdings ein Attest, das sich der Angeklagte von seinem Psychiater, den er seit rund zwei Jahren einmal im Monat sieht, ausstellen ließ. Nun soll der Psychiater aus Ettelbrück vor Gericht aussagen – allerdings erst am 18. Dezember. Bis dahin ist der Prozess ausgesetzt.
Auch die Einsicht fehle. In den Augen des Angeklagten sei sein Handeln „nicht schlimm“. Er habe ja niemanden vergewaltigt. Er würde zudem von Schicksal sprechen: Wäre die Tür der Dusche nicht kaputt gewesen, hätte er die Kinder nicht nackt gesehen. Die Zeckenuntersuchung sei unterdessen eine „Bombengelegenheit“ gewesen, so der Angeklagte beim Psychiater. Der Lehrer soll bei Mehrtagesausflügen Mädchen befohlen haben, nach einem Spaziergang im Wald nackt im Zimmer auf ihn zu warten, damit er sie auf Zecken untersuchen könne. Tatsächlich hatte er aber ihren Intimbereich gefilmt.