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20190424133658

THORSTEN SCHÄFER-GÜMBEL (SPD)

16:28
28.10.2018
Thorsten Schäfer-Gümbel übernahm nach dem Ypsilanti-Debakel der Hessen-SPD 2008 als nahezu unbekannter Politiker Verantwortung. Er führte die Sozialdemokraten nach dem Scheitern eines von den Linken tolerierten Bündnisses mit den Grünen zu neuem Selbstbewusstsein. Der 49-Jährige, der auch SPD-Bundesvize ist, tritt zum dritten Mal an, um Ministerpräsident zu werden, zum zweiten Mal gegen Amtsinhaber Bouffier. Der hessischen Partei- und Fraktionschef wuchs in Gießen auf, nach dem Abitur studierte er Agrar- und Politikwissenschaften. Wäre er nicht in die Politik gegangen, dann wäre er nach eigenen Worten «vielleicht Entwicklungshelfer oder Lastwagenfahrer» geworden. Schäfer-Gümbel wird auch von seinen politischen Kontrahenten für seinen Fleiß geschätzt. Manchen ist er aber nicht bissig genug. (dpa)

Frank Keiner

TAREK AL-WAZIR und PRISKA Hinz (GRÜNE)

16:27
28.10.2018
Tarek Al-Wazir gehört mit Abstand zu den besten Rednern im Hessischen Landtag: Rhetorisch geschliffen, nicht selten mit ironischen Seitenhieben und Wortwitz versehen und fast immer im Angriffsmodus vertritt der 47-Jährige seine Position. Politische Freunde loben sein großes Detailwissen, Kontrahenten bezeichnen es gerne auch als Unfehlbarkeitsanspruch oder arrogantes Belehren. Der Wirtschafts- und Verkehrsminister ist nach Umfragen Hessens beliebtester Politiker und harmoniert - trotz vieler Gegensätze - gut mit Regierungschef Volker Bouffier. Der Mann mit der runden Brille und dem inzwischen ergrauten Bürstenhaarschnitt ist Sohn eines jemenitischen Ex-Diplomaten und einer friedensbewegten Offenbacher Lehrerin. Mit 14 Jahren zog er für zwei Jahre zu seinem Vater in die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Dort lernte er seine Frau kennen, mit der er zwei Söhne hat.

PRISKA HINZ (GRÜNE)

Priska Hinz ist bereits zum zweiten Mal Umweltministerin in Hessen. Die gelernte Erzieherin saß bereits in der 80er Jahren im Hessischen Landtag und übernahm in einer roten-grünen Regierung unter Ministerpräsident Hans Eichel (SPD) als Nachrückerin 1998 bis 1999 das Ministeramt. Vor ihrer zweiten Amtszeit als Ressortchefin war Hinz von 2005 bis 2014 Bundestagsabgeordnete. Die 59-Jährige mit einem Faible für farbige Brillengestelle verschafft sich im Landtag mit frei gehaltenen Reden und ihrer durchdringenden Stimme gut Gehör. Respekt zollen ihrem Öko-Kurs trotz inhaltlicher Differenzen auch Interessengruppen jenseits der Umweltbewegung wie Bauern, Jäger oder Kali-Produzenten. Hinz ist verheiratet und hat zwei Söhne. (dpa)

Frank Keiner