„Wir Zukunftsforscher werden auch ganz oft zur Ethik befragt: ‚Das kann zwar nützlich sein, aber wollen wir das?‘“, berichtet Jánszky.
„Wir Deutschen gehen in diese Diskussion mit drei Messgrößen: Ist die Technologie normal, ist sie natürlich und ist sie menschlich? Wenn Sie unter diesen Gesichtspunkten das selbstfahrende Auto anschauen, dann ist das weder normal, menschlich noch natürlich.“

Es gebe aber auch andere Messgrößen für die Ethik: Nutzen, Schaden und Nebenwirkung. Auf einmal sehe die Bewertung ganz anders aus: „Selbstfahrende Autos reduzieren die Verkehrstoren und geben mir wertvolle Lebenszeit zurück.“

Paul Knecht

Nach der Ethik-Frage wird Jánszky konkret. Wie stehen wir zur Optimierung des menschlichen Körpers. Bereits heute werde mit der Implementation von Chips experimentiert.

Der Zukunftsforscher gibt keine Antworten sondern zeigt stattdessen an zwei Beispielen die unterschiedlichen Denkweisen:

Finden sie es menschlich, dass der Mensch schlechter sieht und hört als Tiere? Oder ist es menschlich, dass er seine Sinne optimieren möchte?
Finden Sie es menschlich, dass der Mensch mit 80+ Jahren stirbt, oder ist es menschlich, dass ich 120 Jahre alt werden möchte?

„Wenn Sie sich für das erste entscheiden, dann glauben Sie, dass der Mensch auf dem Gipfel der Evolution angekommen ist und nicht mehr weiter laufen darf. Wenn Sie sich immer für die zweite Antwort entscheiden, dann sind sie jemand, dem es nicht schnell genug gehen kann. Ich will das nicht entscheiden, dass müssen Sie."

Paul Knecht