Die Spitze der CSU-Landesgruppe im Bundestag hat nach dem Wahldebakel ihrer Partei bei der Bayern-Wahl vor „personellen Schnellschüssen“ gewarnt. Die Frage nach der politischen Zukunft von CSU-Chef Horst Seehofer „werden wir in aller Ruhe klären müssen“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Stefan Müller der Tageszeitung „Welt“ am Montag. Zu einer sauberen Analyse gehörten personelle wie inhaltliche Fragen. Müller fügte hinzu, jetzt stehe erst einmal die Regierungsbildung in Bayern im Vordergrund, dafür sei vier Wochen Zeit. „Die Analyse können wir danach noch fortführen“, sagte er weiter. Die CSU war bei der Wahl am Sonntag um mehr als zehn Prozentpunkte auf nur noch 37,2 Prozent abgestürzt und ist daher anders als bisher für eine Regierungsbildung auf einen Koalitionspartner angewiesen. Rechnerisch möglich wären neben einem Bündnis mit den Freien Wählern auch eine Koalition mit den Grünen, die massiv auf 17,5 Prozent zulegen konnten, oder mit der SPD, die nur noch 9,7 Prozent der Stimmen erhielt.
AFP