Bis nach 12 Uhr dauert es bis die letzten Weinbergtour-Fahrer das Beinsteiner Tor passiert haben – unter anderem lautstark angefeuert vom Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky. Er nimmt mit Freude zur Kenntnis, dass offenbar auch einige der Fahrer die Streckenführung durchaus zu schätzen wissen. „Durch die Altstadt durch, das ist ja genial“, freut sich lautstark ein Tour-Teilnehmer beim Abbiegen auf die Remsbrücke. Sein Nebenmann kommentiert zehn Meter weiter den Übergang auf den Pflasterbelag ganz trocken mit „Autsch, mein Gebiss.“
Auch Jedermann-Fan Wolfgang Hekeler ist auf seine Kosten kommen und hat den gesamten Querschnitt der Weinberg-Fahrer in Augenschein genommen. „Aha, da kommen jetzt die Jedermänner, da sehen die Figuren anders aus“, stellt er fest. Und hundert Meter weiter am kurzen Anstieg zum Hochwachturm kommen tatsächlich einige beim „Noch 25-Kilometer-Streckenschild“ ziemlich heftig ins Schnaufen.

Harald Beck

Gut hundert Schaulustige haben sich bereits kurz nach 11 Uhr zwischen Rems, Beinsteiner Tor und Hochwachtturm eingefunden, dort wo sämtliche Strecken der Deutschlandtour die Waiblinger Altstadt streifen. Um 11.20 - quasi perfekt nach Zeitplan - rauschen denn auch die ersten derer über die Kopfsteinplaster-Passage und durch das Beinsteiner Tor, die auf der Tour durch die Weinberge unterwegs sind. „Das sieht aber nicht nach Hobbyradler aus, die wirken doch fast wie Profis“, stellt ein Tour-Fan angesichts des beachtlichen Tempos fest, mit dem die rund zehnköpfige Führungsgruppe die kurvige Steigung in Richtung Hochwachturm in Angriff nimmt.
Er sei eigentlich extra wegen der Jedermänner hergekommen, sagt Wolfgang Hekeler, der sich direkt auf der Remsbrücke postiert hat, dort wo am Übergang zum Pflaster manch einer der Rennteilnehmer angesichts des schmerzhaften Rüttelns vernehmlich aufstöhnt.“ Die beim Profirennen sind so schnell vorbei.“

Harald Beck