+ + + Vorbericht zum Regionalliga-Auswärtsspiel gegen BFC Dynamo + + +
Eigentlich beginnt am kommenden Sonnabend die dritte Englische Woche der Hinrunde. Da die Partien bei Hertha BSC und gegen Bischofswerda verlegt wurden, steht für den FC Oberlausitz nur ein Härtetest dieser Art an. Der beginnt am Sonnabend mit dem Auswärtsspiel beim BFC Dynamo. Danach gastiert der FC Rot-Weiß Erfurt am kommenden Mittwoch in der Sparkassen-Arena bevor die Neugersdorfer am folgenden Wochenende nach Auerbach reisen.
Von der Papierform her war zu Beginn dieser Saison die Favoritenrolle bei dieser Ansetzung klar verteilt. Die Berliner wurden mit zu den Aufstiegsfavoriten gezählt, das Auftakt-4:1 in Auerbach bestätigte diese Vermutung. Doch dann verloren der BFC die Spitzengruppe schnell aus den Augen. Gerade die ersten Ergebnisse im eigenen Stadion waren enttäuschend, 0:5 gegen Halberstadt und 0:3 gegen den Berliner AK. Doch René Rydlewicz, der Trainer der Dynamos, hat mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Zum einen mußte er, wie bereits im Vorjahr, enormes Offensivpotential ziehen lassen. Damals war es Dennis Srbeny, 18facher Torschütze, der den Verein Richtung Paderborn verließ. Heute spielte er in der zweiten Englischen Liga bei Norwich City. In diesem Jahr traf es den BFC noch härter. Mit Rufat Dadashov (zu Preußen Münster / 25 Tore) und Matthias Steinborn (16 Treffer), der bei Lok Leipzig anheuerte, verließen zwei Spieler den Verein, die in der letzten Spielzeit zusammen 41mal erfolgreich waren. Zudem hat der BFC in dieser Spielzeit ein enormes Verletzungspech. So fallen z.B. die im Sommer verpflichteten Patrick Brendel und Bilal Cubukcu zumindest in der Hinrunde aus. Daß die Moral trotzdem stimmt, zeigte sich im letzten Heimspiel gegen Wacker Nordhausen, als die Berliner in Unterzahl noch zum Ausgleich kamen – und das in der letzten Minute.
Trotz allem ist für Karsten Hutwelker der BFC Dynamo am Sonnabend Favorit: „Obwohl sie Ausfälle zu verzeichnen haben, der Kader der Berliner weist eine enorme Qualität auf. Sie haben eine starke Mannschaft zusammen, die viele Situationen spielerisch löst.“ Was ihn aber nicht davon abhält, darauf zu hoffen, aus Berlin zumindest einen Punkt zu entführen. Auch wenn das Unentschieden gegen Babelsberg am Ende enttäuschend war, hat er dort Dinge gesehen, die seine Hoffnung nähren: „Zum Beispiel haben es die Babelsberger in der ersten Halbzeit nicht ansatzweise geschafft, bei uns in die gefährliche Zone zu kommen, weil wir uns taktisch gut verhielten. Bis auf das eine Mal, das aber eben leider auch zum Gegentor führte, ließen wir Tom Natterman nicht zur Entfaltung kommen. Und in der zweiten Halbzeit konnten wir dann selbst klare Chancen herausspielen. Umso ärgerlicher war dann aber eben auch das Ende, weil uns Unkonzentriertheiten den Sieg kosteten. Dort müssen wir den Hebel ansetzen.“
Ein Blick in die Statistik zeigt, daß sich der FCO in Berlin durchaus etwas ausrechnen kann. Bei allen drei Regionalliga-Auftritten im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark erzielte der FCO jeweils einen Treffer. Die letzten beiden Duelle endeten 1:1, wobei Luboš Loučka und Milan Matula die Tore für die Neugersdorfer erzielten. Dafür müßte diesmal jemand anderes in die Bresche springen.
Jens Kölz