+ + + Vorbericht zum Regionalliga-Auswärtsspiel gegen Fürstenwalde + + +
Das Derby gegen Bischofswerda wurde gewonnen. Es war ein hartes Stück Arbeit und nichts für schwache Nerven. Mit drei Heimsiegen hat sich der FCO ins Mittelfeld begeben. Auswärts sind die Neugersdorfer noch punktlos. Vielleicht kann die Truppe von Karsten Hutwelker das am Sonnabend ändern, da tritt sie bei Union Fürstenwalde an.
Die Zeichen stehen, oberflächlich betrachtet, sehr gut, denn Union hat zu Hause bisher noch nichts Zählbares erreicht. Allerdings hatten die Fürstenwalder mit dem BAK, Lok und Nordhausen bisher Mannschaften zu Gast, die den Anspruch haben, um den Aufstieg mitzuspielen. Nicht nur in diesen Partien, die mit knappen Niederlagen endeten, haben die Unioner gezeigt, daß sie durchaus mit mit den Topmannschaften der Liga mithalten können. Auch beim Spitzenreiter CFC unterlag die Mannschaft von André Meyer mit 2:3 nur knapp, wobei dort sogar ein 0:2-Rückstand zwischenzeitlich egalisiert werden konnte, ebenso wie beim 2:2 in Rathenow. Das zeigt, daß die Moral der Mannschaft absolut intakt ist. Besonders konnte das am vergangenen Wochenende unter Beweis gestellt werden, als die Fürstenwalder – wieder nach einem Rückstand – im Brandenburger Landespokal beim Ligakonkurrenten Babelsberg 03 mit 3:2 gewann und für eine Überraschung sorgten. Wie der FCO ist auch Union derzeit im Umbruch. Viele Leistungsträger, darunter Rico Gladrow (Erfurt), Noah Awassi (SF Lotte), Kemal Atici (Lok), Oliver Birnbaum (Bischofswerda), Will Siakam (Hertha II.) und Danny Breitfelder (Chemnitz) haben den Verein verlassen. 13 neue Spieler kamen, nahezu alle um die 20 Jahre alt. Lediglich Franz Hausdorf (von Bautzen) und Torhüter Paul Büchel (Halberstadt) stechen mit ihren 24 Lenzen heraus. Klar, daß sich die Mannschaft erst finden muß.
Gefunden scheinen sich die Neugersdorfer zu haben, zumindest in heimischen Gefilden. Drei Siege in Folge, darunter zuletzt das Derby gegen Bischofswerda. Die Welt scheint also in Ordnung zu sein, oberflächlich betrachtet. Doch Karsten Hutwelker hat einige Haare in der Suppe gefunden: „Die Mannschaft hat sich den Sieg in diesem Derby verdient. Aber mit der Art und Weise, wie der zustande gekommen ist, bin ich als Trainer nicht einverstanden.“ In der ersten Halbzeit hochüberlegen, haben sich die Neugersdorfer nach dem 2:1 völlig aus dem Konzept bringen lassen. Mit abnehmender Laufbereitschaft nach vorn und wenig Ballsicherheit wurde der Gegner starkgemacht. Diesmal verdiente sich eine aufopferungsvoll kämpfende Defensive, die am Ende keine Entlastung mehr fand, den Sieg. Am kommenden Sonnabend soll das anders werden. „Union möchte sicher gegen uns in die Erfolgsspur kommen, das wollen wir nicht zulassen. Wir müssen hochkonzentriert und mit dem angemessenen Respekt zu Werke gehen, dann können wir etwas holen. Dazu sind Kampfgeist, Handlungsschnelligkeit sowie eine bessere Laufbereitschaft als zuletzt vonnöten“ ist sich der Trainer sicher. Gerade auf dem kompakten Platz der Bonava-Arena werden diese Tugenden gebraucht. Die Bilanz gegen Union ist übrigens negativ, weil zu Hause zweimal 0:1 verloren wurde. In Fürstenwalde gelangen den Oberlausitzern in den beiden bisher ausgetragenen Duellen immer zwei Treffer, vor zwei Jahren gewann der FCO mit 2:0 und letzte Saison trennten sich beide Vereine 2:2. Die Torschützen für die Neugersdorfer waren im vergangenen Jahr Paul-Georg Becker und Hannes Mietzelfeld, beide haben den Verein in der Sommerpause verlassen.
Jens Kölz